Teilnehmerbericht von Robert'); DROP TABLE teams; –

Zum zweiten Mal fand die Dortmunder Nachtschicht virtuell statt und zum zweiten Mal nahmen wir im bewährten Team örtlich verteilt per Videokonferenz und Online-Tools teil.

Diesmal hatten wir uns besonders gründlich vorbereitet. Zu verschiedenen Terminen in den Wochen davor hatten wir uns schon im gleichen Setup getroffen und verschiedene ähnlich geartete Rätsel bearbeitet und besprochen – offiziell getarnt als Betatest für die 2. RätselNacht (raetselnacht.de).

Vielleicht hat uns das wirklich spürbar geholfen, aber die Konsequenz ist klar: Wer so einen Vorteil haben will, braucht nur eine eigene Rätselrunde zu organisieren – wir hätten nichts dagegen!

Aber zu den einzelnen Rätseln:

Der erste Gedanke waren Kfz-Kennzeichen (was vermutlich auf Grund der Formatierung in Großbuchstaben mit Strichen dazwischen auch eine beabsichtigte Irreführung war), aber schon „CA“ und „NA“ waren mir weniger geläufig (obwohl es zumindest eines davon tatsächlich gibt), andererseits aber als chemische Elementsymbole wohlbekannt.

Also probeweise mal die ersten paar Werte durchgerechnet – dass „5BE“ dabei für „5·BE“ steht, war für Mathematiker und ähnlich Vorbelastete dabei intuitiv klar. Heraus kamen 1, 0 und nochmal 0 – ungewöhnlich, aber auffällig genug, um die Idee zu bestätigen.

Schnell ein alphabetisch nach Symbolen geordnetes Periodensystem im Netz gesucht und dann im Team verteilt die Zeilen berechnet. Nachdem weiterhin nur Nullen und Einsen herauskamen, war klar, dass es ein Binärcode war, und dann wohl am ehesten ASCII.

Erfreut stellten wir fest, dass sich viele Rechnungen wiederholten, sodass es nach unten hin immer schneller ging. Das finde ich ein sehr gutes Rätseldesign – dass für einen Binärcode eine gewisse Menge Ziffern gebraucht werden, ist klar, aber so konnte die Fleißarbeit begrenzt werden.

Erst mal Fragezeichen im Kopf, was uns diese komischen Buchstaben sagen wollen, aber nachdem wir ein paar davon mal in Suchmaschinen eingegeben hatten, kristallisierten sich die ICAO-Codes schnell heraus (bei manchen besser als bei anderen, aber in der Kombination schon deutlich).

Dann fiel auf, dass die Anordnung mehr oder weniger der Weltkarte entspricht, was sich allerdings als roter Hering erwies.

Allerdings kam dann schnell die Idee, mal die Gegenstücke, also die IATA-Codes anzuschauen, und da kam tatsächlich etwas Lesbares raus, das wir natürlich gleich als Lösung eingegeben haben. Leider falsch!

Die 5 Minuten Zwangspause reichten dann, die Frage auch als solche zu verstehen und mit Amelies Hilfe zu beantworten, sodass es dann gleich weiter gehen konnte.

Ein kleiner Kritikpunkt an dieser Stelle ist, dass im TMS nicht angezeigt wird, wann die nächste Eingabe möglich ist. Das verleitet zum F5-Trommelwirbel, was wir sonst natürlich nie machen würden. ☺

## Station 3 – Wörtersammlun g

Schon beim ersten Durchlesen fielen einige öfter passende Oberbegriffe auf wie Suchmaschine, Religion, Beruf (später auf Handwerk präzisiert), Automarke, Musikinstrument (ok, nur Instrument), Braille-Zeichen oder Emoji.

Also einfach mal angefangen, diese zu notieren, und dabei fiel schon auf, dass deren Anfangsbuchstaben einen lesbaren Text ergaben.

Dadurch blieb es uns erspart, z.B. alle Emoji genau zu identifizieren, wie befürchtet, und schon folgte das nächste Rätsel.

Bisher lief es sehr gut, aber das musste sich ja irgendwann ändern, und zwar genau hier.

Viele Informationen gab es ja nicht. Die relativ kleinen Zahlen könnten Buchstaben sein, die wir abzählen sollen, was später auch so war, aber wovon?

Naheliegend waren die Widerstands-Farbcodes im Infoheft. Die haben wir dann auch in verschiedenen Varianten ausprobiert, die gegebenen Zahlen auch mal dahintergestellt oder von den Farbnamen abgezählt, die Ergebnisse u.a. als dezimale oder hexadezimale ASCII-Codes interpretiert und was nicht alles, aber nichts ergab etwas Plausibles.

Mehr oder weniger gut passten auch die Farben von U-Bahn-Linien, entweder der von Zusatzrätsel 2 (obwohl das wirklich weit hergeholt wäre) oder die echten in Dortmund, aber letztlich doch eher weniger, ebenso wie die Farben aus dem Periodensystem oder noch seltsamere Ideen.

Dann fiel uns wieder ein, dass im Startvideo ja die T-Shirt-Farben gewechselt hatten, was uns nicht entgangen war. Das musste doch etwas zu bedeuten haben. Also haben wir die mal systematisch notiert, zusammen mit den jeweils gesprochenen Textstücken, von denen wir dann ja sicher Wörter oder Buchstaben abzählen könnten. Das, neben der Frage, welches Blau es denn sein sollte, ergab zwar einige Möglichkeiten, aber auch nichts Brauchbares.

Nachdem es auch keine weiteren kostenlosen Tipps gab, außer dass wir keine Farbcodes auslesen sollten, riefen wir mal vorsichtig bei der Orga an und erhielten die nächste Schreckensmeldung. Nicht nur, dass es hier wirklich keine weitere Hilfe außer kostenpflichtigen Jokern gab, sondern uns wurde gleich mitgeteilt, dass der erste Joker wahrscheinlich nichts bringt und wir dann wohl gleich den zweiten nehmen müssten.

Das wollten wir nach den Erfahrungen von letztem Jahr und anderen Nachtschichten unbedingt vermeiden und so bedankten wir uns für die Auskunft und grübelten erst mal lange Zeit immer frustrierter weiter. Im Rückblick war das für uns der Tiefpunkt der Nachtschicht, schon so früh bei Rätsel 4, das konnte ja noch heiter werden.

Sherlock Holmes pflegte zu sagen: „Wenn man alle logischen Lösungen eines Problems eliminiert, ist die unlogische, obwohl unmöglich, unweigerlich richtig“. Dieses schlaue Zitat fällt mir zwar zugegeben erst jetzt beim Schreiben des Berichts ein, aber vermutlich war das der einzige Grund, warum plötzlich jemand den Begriff Partei-Farben in den Raum warf und uns wieder zurück ins Spiel brachte.

Die genaue Zuordnung, die Fragen nach exakten Schreibweisen usw. waren dann vergleichweise nur noch Banalitäten und endlich ging es weiter!

Ein lustiges Bilderrätsel! Dass diese Rätsel immer zu unseren Favoriten gehören, hat sich auch diesmal wieder bestätigt.

Ein paar Begriffe waren sofort gefunden, einige weitere dann nach und nach, und während wir noch weiter rätselten, fingen wir schon an, die Begriffe ins Gitter einzutragen, wobei sich das Lösungswort schon anfing herauszukristallisieren, sodass wir es erkennen konnten, bevor wir tasächlich alle Begriffe hatten – ein paar erschlossen sich uns erst in der Nachbearbeitung („Bordrestaurant“ z.B. ist sehr originell, das doppelte durchgestrichene A hat uns aber eher verwirrt).

Schon beim ersten Lesen fiel uns der Zusammenhang „einbrennen“ → Bildschirmschoner auf. Also mal die verschiedenen im Infoheft verlinkten Videos verglichen und das DVD-Logo passte doch ganz gut.

Der Weg im Raster war schnell eingezeichnet und die Anfangsbuchstaben ergaben „Rein…“ – das klingt doch nach einem Wort – „…oldi…“, Moment, da war doch was – ist zwar leider schon etwas her, aber da waren wir irgendwann schon mal in echt – und tatsächlich „…kirche“, wer hätte das gedacht.

Wie angegeben, gleich mal ausgedruckt und ausgeschnitten, aber was dann?

Von den anderen Teammitgliedern kam der Vorschlag „flechten“. Das habe ich erst mal nicht so richtig hinbekommen, da waren sie schneller, aber hatten leider erst mal die falsche Variante mit der Irreführung erwischt.

Daher mussten sie es nochmal umflechten. In der Zwischenzeit hatte ich das Prinzip so weit verstanden, dass ich die Lösung aus den ungeflochtenen Zetteln ablesen konnte, und so hatten wir sie dann gleichzeitig heraus.

Ironischerweise war der Drucker also hier für mich weniger nützlich als z.B. bei den Kreuzworträtseln, wo das Eintragen mit Stift für mich doch schneller ging als per Grafikprogramm.

Aha, ein Schachbrett und einige Farben. Diese Farben kennen wir doch schon! Dann war ja zumindest ein Teil der Arbeit, die wir bei Rätsel 4 gemacht hatten, doch nicht umsonst.

Da rot an 4. Stelle vorgegeben war, konnten wie die restlichen Farben mit unserer früheren Aufstellung sofort eintragen. Jetzt hatten wir also zu jeder Farbe eine Zahl und die Position auf dem Schachbrett.

Da alle Kleckse auf den jeweils beiden äußersten Reihen waren, wo auch die Figuren in der Startaufstellung stehen, war es nicht so abwegig, die Figuren zuzuordnen und davon die Buchstaben abzuzählen, was auch schon die Lösung ergab.

Einige Gruppen von Wörtern, einige fettgedruckte Buchstaben, damit lässt sich prinzipiell einiges machen.

Recht schnell fiel auf, dass die Begriffe in jeder Gruppe etwas miteinander zu tun hatten, und dass es wohl jeweils eine Ausnahme davon gab (Lei IV ist keine Galaxie, Axt ist kein Lebensmittel, Toilette passt nicht zu den Schreibwaren, Brockhaus ist kein fiktives Buch, usw.)

Etwas später fiel dann auf, dass das doch nicht so eindeutig ist (Flieger gehören nicht zur Nachtschicht-Ausrüstung, nur der Brockhaus ist ein Nachschlagewerk und was wären überhaupt Ausnahmen in Gruppen von nur 1 oder 2 Begriffen?) und daher wohl nicht das ist, worauf es ankommt.

Trotzdem sind wir dann recht schnell darauf gekommen, die Gruppen nach der Größe zu sortieren und die Buchstaben von den Oberbegriffen abzuzählen, nachdem auffiel, dass die fetten Buchstaben im Text in jeder Gruppe gleich platziert waren (immer die zweiten, vorletzten, letzten beiden usw.).

Bei ein paar Oberbegriffen gab es noch Unklarheiten bzgl. der genauen Schreibweise (Singular / Plural, genaue Bezeichnung usw.), aber das Lösungswort deutete sich schon an und dadurch ließen sich die Unklarheiten auch auflösen.

Der Begriff „what3words“ war schon ein paar mal bei früheren Rätseln gefallen und gehört mittlerweile auch zum kleinen Geocaching-ABC, daher war sofort klar, was hier zu tun ist. Durch die vorgegeben Buchstaben wurde das auch bestätigt und evtl. Unklarheiten bzgl. genauer Formulierung ausgeräumt – zumindest an dieser Stelle.

Dass die Zwischenlösung nochmal auf diese Weise verarbeitet werden sollte, war auch schnell klar, und wir wollten schon weiter zum nächsten Rätsel, als unsere Eingabe „Malakowturm“ überraschend abgelehnt wurde.

Ein Anruf bei der Orga ergab, dass wir hier wohl zu präzise gearbeitet hatten und „nur“ die Zeche gesucht war, aber weil wir dafür nichts konnten, schalteten sie uns freundlicherweise die Eingabe gleich wieder frei, ohne dass wir die kompletten 5 Minuten warten mussten, danke!

Ein lustiges Kreuzworträtsel! Dass diese Rätsel immer zu unseren Favoriten gehören, hat sich auch diesmal wieder bestätigt.

Ein paar Begriffe waren sofort gefunden, einige weitere dann nach und nach, und während wir noch weiter rätselten, fingen wir schon an, die Begriffe ins Gitter einzutragen, wobei … ja ich merke, ich wiederhole mich, aber es war auch wieder so lustig wie bei Rätsel 5.

Schön an diesen Rätseln ist auch, dass alle ein paar Begriffe beisteuern können. Die Farbcodierung des Lösungswortes war neu und originell, wenn auch keine große Zusatzschwierigkeit – ich hatte es anfangs grob Pi mal Auge gemacht und dadurch ein paar Vertauscher drin, trotzdem war die Lösung erkennbar.

Das war für uns das zweitschwerste der Nicht-Zusatz-Rätsel. Natürlich hatten wir die Einträge rausgeschrieben, zeitlich, nach Länge und wie auch immer geordnet, versucht irgendwelche Buchstaben abzulesen, aber wirklich gute Ideen hatten wir hier lange Zeit nicht.

Sogar die Wochentage hatten wir ermittelt und festgestellt, dass alle außer Donnerstag vorkommen. Ob das was zu bedeuten hat? Vermutlich nicht, aber warum nicht mal „Donnerstag“ als Lösung eingeben. Wenn nicht, schadet es ja nicht, denn in den nächsten 5 Minuten bekommen wir es ja eh nicht raus.

Erstaunlich, wie solcher imaginärer Zeitdruck wirkt, denn es dauerte dann tatsächlich keine 5 Minuten mehr, bis wir darauf kamen, die Termine in einen Zeitplaner einzutragen und dabei in der Mai-Gruppe ein „B“ erkennen konnten. Der Rest ging dann so schnell, dass wir tatsächlich mit der Lösungseingabe noch einen Moment warten mussten.

Das war auch ein schönes Rätsel, weil wir hier verschiedene Dinge analysieren und nach und nach Informationen sammeln konnten, z.B. dass es wohl eine Telefontastatur (kleine Ziffen oben) und keine Rechnertastatur (kleine Ziffern unten) ist wegen dem „+“ auf der „0“, und dass die Felder neben der „0“ immer leer waren.

Weiter, dass die Fingerabdrücke pro Feld immer unterschiedlich stark waren, was sich plausibel damit erklären ließ, dass sie beim Tippen immer schwächer werden, weil der Dreck an den Fingern langsam abgewischt wird. (OK, am Ende war es genau umgekehrt – muss wohl eine sehr schmutzige Tastatur sein. ☺

Aber was dann? Ortsnetzvorwahlen waren es nicht (weder vorwärts noch rückwärts), mit den Zahlen irgendwas zu rechnen erwies sich auch als fruchtlos, die Ziffern ergaben keine brauchbaren Muster, Braille passt auch nicht so richtig, usw.

Irgendwann hatte dann jemand die rettende Idee: Einfach mal irgendwas als Lösung eingeben (ich weiß jetzt gar nicht mehr, was), dann werden wir es innerhalb der nächsten 5 Minuten herausbekommen.

Und so war es dann auch! Mit den Ortsnetzvorwahlen waren wir ja schon nahe dran gewesen, es fehlte halt nur noch eine „0“ oder halt ein „+“. Die Ländervorwahlen waren im Netz leicht zu finden, und so mussten wir tatsächlich wieder mit der Lösungseingabe warten. Aber diesmal nahmen wir uns vor, beim nächsten Rätsel sofort irgendetwas einzugeben, um es dann in 5 Minuten zu lösen.

Das erwies sich allerdings als überflüssig, denn mit zweieinhalb Funkamateuren alter Schule im Team war das Rätsel eh in kürzester Zeit gelöst, Punkt.

Der erste Gedanke war, dass der Ort gesucht ist, an dem diese Wegweiser stehen könnten. Das stellte sich auf Grund der Lage aber schnell als unmöglich heraus.

Also mal für jeden einzelnen Wegweiser gesucht. Die Frage war natürlich, ob wir in die gezeigte Richtung gehen oder zurück (eher Letzteres). Teilweise kamen da plausible Orte raus, teilweise fragliche, und manchmal landeten wir mitten im Wald oder im Meer. Seltsam.

Hier half der kostenlose Tipp nach 20 Minuten („Ihr braucht keine Karte.“) uns wirklich mal – zumindest um alles, was wir bisher versucht hatten, zu verwerfen.

Dann versuchten wir, ähnlich wie bei Rätsel 12 verschiedene Abzähl- und Sortierweisen (u.a. nach km-Zahl), und irgendwann warf jemand den Begriff Kfz-Kennzeichen in den Raum. Nachdem diese dann herausgesucht waren (soweit nicht schon bekannt), ergab sich auch schnell die Lösung.

(Eso es español, no portugués, ¿no?)

Wie von manchen früheren Nachtschichten bekannt, bot es sich an, in dem Raster die darunter stehenden Buchstaben zu markieren.

Auch die Idee „Braille“ fiel schnell, weil es bisher (fast) noch nicht vorgekommen war und die Rastergröße zumindest ein Vielfaches von 2×3 war – später fiel sogar auf, genau 8×2 mal so viel, was der Anzahl der Buchstaben darunter entsprach.

Die erste Idee, dass die markierten Buchstaben Braille-Zeichen ergäben oder so, führte zwar nicht zum Ziel, aber um ein Team-Mitglied zu zitieren: „Ich will aber, dass das jetzt Braille ist!“, und so fügte sich das Rätsel und zeigte nach der Braille-Codierung des Textes darunter die Lösung.

Es war jetzt 3:18 Uhr und wir waren durch! Na ja, fast – da war ja noch eine Kleinigkeit, die Zusatzrätsel.

Um es gleich vorweg zu sagen: Auch wenn uns die Zusatzrätsel diesmal wohl zum Sieg verholfen haben, und das nicht zum ersten Mal, so restlos begeistert sind wir von dem Prinzip nicht. Die ursprüngliche Motivation war ja, längere ÖPNV-Fahr- und Wartezeiten damit zu überbrücken, und als sie 2011 bei der grenzüberschreitenden Nachtschicht (Bochum und Dortmund) eingeführt wurden, war das sicher auch sinnvoll (zumindest abstrakt betrachtet … ☺). Bei anderen Offline-Nachtschichten passten sie unterschiedlich gut rein – mal zwischendurch, manchmal auch erst im Nachgang.

Aber bei den Online-Nachtschichten gibt es halt keine Wartezeiten zwischendurch – im Gegenteil, der Zeitdruck ist ständig da; sobald ein Rätsel gelöst ist, wartet schon das nächste. Nicht mal das Infoheft habe ich während der Nachtschicht richtig gelesen, eher überflogen, was diesmal zum Glück kein Nachteil war. Zeit für Zusatzrätsel ergab sich da kaum. Zwar hatten wir alle zwischendurch mal kurz auf das eine oder andere davon geschaut, aber so flüchtig, dass das eigentlich wenig half – im Gegenteil, eher schon im Hinterkopf den Gedanken nährte, dass sie wohl alle nicht so leicht sind und uns alle noch bevorstanden.

In der Nachbesprechung hieß es von Seiten der Orga, dass die Zusatzrätsel gut geeignet seien, wenn jemand im Team z.B. keinen Spaß an den Kreuzworträtseln hat oder so, das ist bei uns aber „leider“ nicht der Fall! ☺ Auch sonst hat bei den meisten Rätseln bei uns die Ideenfindung die meiste Zeit gebraucht, und da will man sich ja nicht ausklinken, weil daran der ganze weitere Fortschritt hängt, während die Ausführung dann meistens recht schnell ging.

Spontan nahm ich mir, zusammen mit ein paar anderen, dieses Rätsel als erstes vor, weil wir da zumindest gewisse Anhaltspunkte sahen.

Die Zuordnung der Umschreibungen (Kabeljau → Fischmarkt) sah zunächst plausibel aus, wurde aber nicht leichter, teilweise auch im Nachhinein für uns nicht ganz eindeutig – eintauchen lässt sich doch auch in den Süd-See, oder? Manche der Tipps waren hilfreich (Uni, nicht Post), andere konnten wir erst im Nachhinein überhaupt zuordnen.

Was dann? Freundlicherweise gab es ein Beispiel, und die beiden Stationen (Fischmarkt und Forsthaus) hatten wir auch relativ sicher. Fischmarkt ist die 3. Station von U1 und U2, Forsthaus ist die 13. von U6, 13 - 3 - 8 = 2, passt, als Buchstabe wäre das wohl ein B, also war (scheinbar) klar, was zu tun ist.

So haben wir dann weiter gerätselt und gerechnet, verschiedene Alternativen probiert, nicht zuletzt auch, um die Buchstaben 0 und 27 irgendwie loszuwerden, aber etwas Lesbares kam nicht heraus.

Bis jemand darauf kam, dass bei einem Liniennetz vielleicht doch eher die Anzahl der Stationen der (kürzesten) Verbindung interessant wäre. OK, Fischmarkt bis Frachtterminal (U2) sind 9 Stationen, Frachtterminal bis Forsthaus (U6) noch eine, 9 + 1 - 8 = 2, tatsächlich, das passt auch.

Also Stationen gezählt, Umsteigemöglichkeiten gesucht und dabei schon gemerkt, dass das etwas knifflig wird. Ich habe versucht, auf Papier ein Netz zu zeichnen, aber ohne grobe Vorstellung, was wo liegt, wurde das zu chaotisch, da war wohl auch etwas Pech bei der Wahl der Positionen dabei.

Also erst mal weiter von Hand im Plan gezählt und gerechnet, aber auch dabei kam noch nichts Brauchbares heraus. Also musste doch der Rechenknecht her. Als Informatiker weiß man natürlich, dass der Dijkstra-Algorithmus für diese Problemstellung das Mittel der Wahl ist. Allerdings kennt man auch https://xkcd.com/1205/ und spart sich lieber 1-2 Stunden Arbeit, wenn es der Holzhammer (so etwa das Äquivalent von Bubble-Sort für die Kürzeste-Verbindungs-Suche) auch tut, auch wenn die arme CPU dann ein paar Millisekunden länger rechnen muss.

So erhielt ich dann die tatsächlich kürzesten Verbindungen und stellte erschreckt fest, dass wir diese doch an etlichen Stellen von Hand nicht getroffen hatten. Mit diesen Korrekturen kamen wir der Lösung schon näher.

Allerdings hatten wir immer noch ein paar unsichere Begriffe und einen falschen, wie sich im Nachhinein herausstellte – der natürlich sowohl den Buchstaben als auch die Reihenfolge verfälschte. Das ergab dann so was wie „{TS}{MA}{BUN}[JL]“ ({}: Reihenfolge unklar, []: Buchstabe unklar), was nur grenzwertig mit einigem Ausprobieren und im Zusammenhang mit dem Motto vage erkennbar war. Ich hatte sogar gezögert und musste mich erst überreden lassen, das als Lösung vorzuschlagen.

Eigentlich gefällt mir die Rätselidee, sowohl die Umschreibungen der Stationen als auch das Suchen der kürzesten Verbindungen, gut. Nur ein paar Uneindeutigkeiten in den Umschreibungen und das Anagramm am Ende, und ja, es war eines, waren meiner Meinung nach unnötige Zusatzschwierigkeiten, die dazu geführt haben, dass wir das Rätsel beinahe nicht gelöst hätten.

Ein paar von uns hatten gleich die Idee „Bibelcode“ – aber worauf bezogen? Infoheft vielleicht, aber wie genau, mit oder ohne Überschriften, Zahlen usw. Ein paar Varianten probiert, aber nichts passte so richtig. Ebenso wenig bei ein paar der verlinkten und anderer Texte, das wurde irgendwann auch zu abwegig.

Verschiedene statistische Analysen ergaben zwar ein paar interessante Auffälligkeiten, vor allem, dass keine Tripel mehrfach vorkamen, aber auch ein paar größere Lücken, wenn sie sortiert werden, die größte zwischen (1-8-7) und (2-9-2), aber was hatte das zu bedeuten?

„Irgendwas Graphisches“ – diese Idee kam zwar schon recht früh ins Spiel, aber irgendwie wollten wir es nicht so recht glauben. Dreidimensional Zeichnen ist weder auf Papier noch am Rechner so ganz leicht, und ein paar krude Ansätze (Verbindungslinien usw.) ergaben nichts Erkennbares.

Legosteine hatte ich zumindest nicht griffbereit – und im Nachhinein war das auch gut so, denn ehrlich gesagt, das wäre mir dann doch zu frickelig geworden.

Aber die Zeit lief und irgendwas mussten wir ja probieren, also kamen wir irgendwie auch mal darauf, die einzelnen Ebenen des 3D-Modells anzuschauen. Das wiederum war nicht so schwer am Bildschirm, nachdem die Daten schon längst erfasst waren, und überraschenderweise kam da eine Kurve heraus, vielleicht ein „C“ oder „U“ oder auch ein kleines „n“. Die nächste Ebene ein Strich, vielleicht ein „I“, dann eine Hundeschnauze, hmm? Danach eher Chaos, am Ende aber zwei Striche und danach noch ein ganz deutliches „R“, also war da wohl was dran.

Also mal eine andere Schnittrichtung probiert: „A“ und „T“, dazwischen Chaos. Und die dritte Richtung: Außen „E“ und „M“, zwischendurch wohl wieder Chaos? Nein, da lassen sich noch Buchstaben erkennen, wenn auch schwieriger (weil ja die äußeren Ebenen der anderen Schnittrichtungen reinstreuen), aber doch „STRAEND“, und dazu das „E“ von außen. Bleiben noch die restlichen Buchstaben. Wenn wir es gebastelt hätten, hätte sich vermutlich eine logische Reihenfolge ergeben, so mussten wir anagrammieren, also „ARMUT“, na ja, oder doch „TRAUM“.

Als die Ideen bei Z1 und Z2 ausgingen bzw. sich manche an die Fleiß- und Programmierarbeiten dazu machten, blieb ja nur noch dieses übrig.

Eine mögliche Lösung, wenn uns gar nichts anderes mehr eingefallen wäre, wäre auf jeden Fall die 42 gewesen. So viele Begriffe standen auf dem Zettel. Die auffällige Groß- und Kleinschreibung ließ etwas in Richtung binär vermuten. Und 6 Begriffe in einer Zeile, also ein Binärcode mit 6 Elementen … Da fiel unserem kürzesten Team-Mitglied wieder das Braille-Alphabet ein, das wir ja schon mal in dieser Nacht verwendet hatten. Und dabei fiel auf, dass der Code im Heft um die Nummerierung der Punkte erweitert worden war. Das könnte man nun mal probieren hier anzuwenden … Holla, die Waldfee, da kam was Lesbares raus!

Bis auf die paar Frust-Phasen, die ja immer dazu gehören, hat uns die Nachtschicht wieder viel Spaß gemacht.

Die Online-Nachtschicht ist eine tolle Alternative (überraschend, das gerade von uns zu hören ☺), aber natürlich anders als die Live-Nachtschicht. Uns gefällt beides gut. Es ist sicher bequemer, von zu Hause aus zu rätseln, aber wir freuen uns auch darauf, nächstes Jahr hoffentlich wieder nach Dortmund kommen zu können.

Danke auch für die Urkunden und Buttons, die wir mittlerweile erhalten haben!